Ein Wimpernschlag fehlte zum Sieg
Nach dem dritten Rang 2006 und dem zweiten Platz im Vorjahr musste für die sechs Sprinter Marco Müller, Florian Schwarz, Claudio Zihlmann, Thomas Zrotz, Marcel Müller und Mathias Theiler die Serie mit einem Sieg vervollständigt werden. In einem äussert spannenden und mit viel Körpereinsatz geführten Rennen, musste sich das Sextett nach mehreren Führungswechseln nach 1770 Laufmetern um winzige 4 Zehntestsekunden geschlagen geben.
Die Konstellation mit den frühern Ostern brachte es mit sich, dass die LG LUZERN-NORD an der 66. Auflage des Quer durch Zug mit deutlich weniger Mannschaften als in der Vergangenheit an diesem traditionellen Staffelrennen antrat. Gründe dafür sind die im Kanton Zug ab diesem Jahr neu eingeführten fixen Frühlingsferien, während bei uns noch Osterferien waren, in welchen etliche LG Athleten weilten und vor allem der Umstand, dass sich 30 Akteure am Austragungstag, Samstag 5. April, im Trainingslager in Cervia befanden. Gegenüber dem Vorjahr, als man mit 16 Teams antreten konnte, stellten sich 2008 aus geschilderten Gründen 8 LG LUZERN-NORD Equipen der Herausforderung, möglichst schnell durch die engen, mit Kopfstein besetzten Gassen der Zuger Altstadt zu rennen.
Bei den jüngeren Kategorien der Schüler, Schülerinnen und den „Zwei-Käse-Hoch“ war die LG mit jeweils zwei Gruppen vertreten. Bei überraschend guten Wetterverhältnissen griffen die Schülerinnen als Erste ins wettkampfgeschehen ein. Die fünf Girls Selina Witprächtiger, Ursula Kälin, Chantal Schmid, Desiree Mathis und Svenia Bühler kreuzten nach 890 Metern und vier sehr guten Stabwechseln als tolle Siebte die Ziellinie. Nur wenig langsamer und als 15. von mehr als 40 gestarteten Mannschaften gelang auch der zweiten Garnitur ein ausgezeichnetes Resultat. Nicht ganz so erfolgreich wie die Mädchen waren dieses Jahr die Knaben. Obwohl Schaller Silvan, David Gassmann, Maurus Meyer, Sandro Ferrari, und Forrer Michael genau gleich schnell waren wie ihre weiblichen Kolleginnen von der LG, mussten sie sich mit Platz 12 begnügen. Zu ihrer Verteidigung sei der unerfreuliche Umstand erwähnt, dass unserem Startläufer der Staffelstab regelwidrig aus der Hand geschlagen wurde und so viel Zeit verloren ging. Als 17. platzierte sich das zweite Schülerteam genau in der Ranglistenmitte. Für die allermeisten Kinder der beiden „Zwei-Käse-Hoch“ Teams war dieser Anlass ihre Premiere in Sachen Staffelrennen. Dementsprechend war schon auf der Hinreise in die Kolinstadt, Nervosität zu spüren. Diese ereichte dann kurz vor 16.00 Uhr, als die 10 LäuferInnen am Start standen ihren Höhepunkt, aber auch die Erlösung. Einmal auf dem Rundkurs unterwegs, freuten sich die jungen Akteure über die lautstarken Zurufe ihrer LG Gspändli und erwiderten die Unterstützung mit einem verlegen Lächeln und noch schnellerem rennen. Ihre Leistungen wurde, wie auch diejenige der Schüler und Schülerinnen mit einem Badetuch belohnt.
Das Gefühl des nervös sein war bei den Frauen sicherlich auch vorhanden, nur äusserte sich diese anders. Während die jungen Buben und Mädchen den Betreuern mit Fragen über Fragen in den Ohren lagen, witzelten die Damen untereinander und machte sich so auf ihre Aufgabe heiss. Die 1140 Meter teilten sich auf Barbara Schnyder (210m), Karin Peter (310m), Andrea Müller (250m), Sandra Bachmann (160m) und Elena Wiss (210m) auf. Nach rund 2 Minuten und 50 Sekunden war der Spuk vorbei und die Fünf lagen sich wenig später glücklich in den Arme, wohlwissend, dass sie das Rennen als Dritte beendet hatten.
Dass die Ansprüche auf einen absoluten Spitzenplatz für das LG LUZERN-NORD Team in der Kategorie Sprinter berechtigt war, belegten die Resultate der beiden letzten Jahre. Und Heuer wollte man den Zinnkrug mit nach Hause nehmen. Dementsprechend konzentriert und geladen gingen Marco Müller, Florian Schwarz, Claudio Zihlmann, Thomas Zrotz, Marcel Müller und Mathias Theiler ans Werk. Dass bei einem solchen Rennen nicht nur mit den Beinen gekämpft wird, musste Startläufer Marco Müller ziemlich schmerzhaft erfahren, als kurz nach dem Ertönen des Startschusses ein gegnerischer Ellbogen seine Laufrichtung versperrte. Taktisch klug wartete er die ersten Kurve ab, eher er zum Überholen ansetzte und so den Zweikampf mit der LK Zug lancieret. So entwickelte sich während den nächsten rund vier Minuten Wettkampfdauer ein spannender Fight mit ständigen Führungswechseln zwischen diesen beiden Equipen. Am Ende sollte es doch nicht zum erhofften Sieg reichen, obwohl Schlussläufer Mathias Theiler seinem Kotrahenden bedrohlich nahe kam. „schade war die strecke nicht fünf Meter länger, ich hätte ihn geschnappt“ meinte ein ausgepumpter und auch enttäuschte Mathias. Dass das keine leere Floskel war, zeigt der Miniabstand von nicht einmal einer halben Sekunde. Nach einer kurzen Analyse und der Erkenntnis, dass es möglich gewesen wäre, den Sieg zu packen, war auch die erste Enttäuschung verflogen und man erfreute sich bei einem Hopfentee und anderen schönen Dingen, welche in der Zuger Altstadt geboten wurden.
Schmidlin Robi