In der Osterwoche weilten 42 Kinder aus den fünf Vereinen STV Malters, LR Neuenkirch, TSV Rothenburg; LR Ebikon und LC Emmenstrand für sechs Tage im Trainingslager in Langenthal. Nebst den zahlreichen Trainingslektionen unterboten die 11 bis 15 jährigen Kids beide bestehenden Weltrekorde der Frau wie Männer über 10000 Meter. Die ebenfalls in Langenthal weilenden Schweizer Eishockeyaner hätten sich Anschauungsunterricht im Tore schiessen bei der LG LUZERN-NORD nehmen können, welche sich zur Abwechslung aufs Eis wagte. Zudem entpuppten sich die 22 Knaben und 20 Mädchen als wahre Zuckerbäcker und Dessertkünstler.
Nachdem am Ostermontag alles Gepäck und sämtliche Fahrräder irgendwie im Reisecar mit Anhänger verladen waren und wir nach einer Zusatzschlaufe (welche gratis war) gegen Mittag am Bestimmungsort, der Zivilschutzanlage Bäregg, in Langenthal eingetroffen waren, wurde sofort verpflegt und die Unterkunft bezogen. Denn bereits am Nachmittag standen die ersten Trainings auf dem Programm. Wie die ganze Woche hindurch, liessen wir uns beim Nachtessen ein erstes Mal in der Mensa der Berufsschule Langenthal verköstigen. Um den Jugendlichen zu verdeutlichen, wie schnell der oder die 10000 Meter LäuferIn bei ihren Weltrekordversuchen unterwegs waren, wurden diese Marken am späteren Abend in einem Staffelrennen ins Visier genommen. Dabei erfüllten die Girls ihre Aufgabe gleich dreifach gut. Sie unterboten nicht nur den Frauen- und den Männerweltrekord, sondern legten zudem in einem packenden Finish die 25 Bahnrunden knapp zwei Sekunden schneller zurück als die Knaben. Übrigens, der Weltrekord der Männer beträgt sagenhafte 26.17.54 Minuten. Hätten die vier Jungs, welche um Mitternacht noch ein Speziallauftraining absolvieren durften, sich am Abend mehr ausgegeben, wäre der Sieg an die Knaben gegangen und sie selber hätten bestimmt besser einschlafen können.
Der zweite Trainingstag begann wie alle anderen Tage mit einem lockeren Morgenjoggen, noch vor dem Frühstück. Der ganze Dienstag stand im Zeichen vom Üben in verschiedenen Disziplinen. Während sich die Langstreckenläufer mit der OL Karte in der Hand Richtung Wald verabschiedeten, wurden die anderen Athleten zur Unterstützung und der Fehlerkorrektur mittels Digitalkameras bei ihrem Training gefilmt und anschliessend auf dem Platz ausgewertet. Vor der allgemeinen Nachtruhe wurde noch ein Lotto gespielt und von den Leitern die ersten Nussschokoladen (und es darf auch in Zukunft nur die eine Marke sein!) für vergessene Ware auf dem Trainingsgelände von den Kids eingefordert.
Am Mittwochmorgen stand nochmals ein Leichtathletikblock auf dem Programm, ehe es am Nachmittag auf die „Schlöff“, das ist der Berndeutsche Ausdruck für Schlittschuhe ging. Nur zwei Stunden vor uns trainierte die Schweizer Eishockey Nationalmannschaft in derselben Halle. Schade waren die Nati Cracks nicht mehr anwesend. Unsere Jungs hätten ihnen gezeigt wie man Tore schiesst! Dieser Nachmittag war noch von unnötiger Hektik begleitet, welche sich aber leicht vermeiden liesse, wenn man den Anweisungen des Leiterteams Folge leistet und die Fahrräder abgeschlossen oder Helme getragen würden. So könnten sich Velodiebstahl und „Schnattere“ am Hinterkopf vermeiden. Bei Einbruch der Dunkelheit ging es ab in den Wald zu einem Lichterlauf. Dabei mussten die vier Gruppen versuchen, Kerzenlicht von ihren Ausgangspunkten ins Zentrum, welches aus einem grossen Feuer bestand, zu tragen. Die Schwierigkeit auf dem rund 100 Meter langen Weg waren neben der Dunkelheit, natürliche Hindernisse wie Wurzeln oder Äste. Dazu gesellten sich Lichterdiebe, welche versuchten die Kerzen der Kids auszublasen.
Das Staffeltraining vom Donnerstagmorgen wurde von zwei aktiven Jungathleten geleitet. Dabei machten die beiden Jungs eine gute Erfahrung, welche sie mit dem Kommentar: “Die sind ja noch schlimmer als wir es waren“ kurz und bündig zusammen fassten. Am Nachmittag war bei schönstem Frühsommerwetter und Temperaturen über 20 Grad (übrigens wie während der ganzen Woche) ein Mannschafts- Polyathlon angesagt. Dieser bestand aus den sechs extrem kräfteraubenden Disziplinen, Kickbord fahren, Hindernis-, Treppen-, Finnenbahn- und 400 Meter Lauf, ergänzt mit Pedalo fahren. Während mehr als 1.5 Stunden waren die Kinder mit letztem Einsatz bei diesem Wettkampf dabei. Der Ausgang war bis zu Letzt offen, denn die freie Wahl der Reihenfolge, wer, wann welche Disziplin absolviert, liess zu keinem Zeitpunkt erahnen, welche Gruppe wie gut im Rennen liegt. Auf jeden Fall war der Polyathlon am Abend beim gemeinsamen Grillieren im Wald nochmals ein Gesprächsthema.
Der letzte Trainingstag war zwei geteilt. Während am Morgen nochmals konzentriert trainiert wurde, war am Nachmittag Kreativität gefragt. Aufgeteilt in acht Gruppen, mussten nach klaren Vorgaben die Zutaten für die „Mitternachtsdesserts“ eingekauft werden. Damit die Zubereitung nicht so einfach über die Bühne ging und zudem noch mehr Spass macht, wurden die einzelnen Gruppenmitglieder mit Handicaps belegt. Über verbunden Augen, verklebte Mäulern, durch Walkman taub gemachte, bis an Stühle gefesselte Kinder sah man noch weitere behinderte Dessertzubereiter. Die Resultate dieser nicht ganz einfachen Art der Herstellung von Cremen und Kuchen wurden dann zu später Nachtstunde nach einem intensiv geführten Spielturnier und dem Erküren von Mister und Miss Lager 2007 (Schaller Silvan und König Corina) mit viel Genuss verspiessen.
Bevor es am Samstag auf die beinahe 60 Kilometer lange Heimfahrt per Velo ging, mussten von den Kids diverse Aufräumarbeiten erledigt werden. Aufgeteilt in fünf Gruppen pedalten wir den wunderschönen Weg abseits der Hauptstrassen über Roggwil, St.Urban, Pfaffnau, Dagmersellen, Sursee, entlang des Sempachersees bis nach Emmenbrücke. Dort wurde mit einem gemeinsamen Pizzaessen ein erlebnisreiches und intensives Trainingslager beendet.