So sicher wie im Herbst die Blätter von den Bäumen fallen, so sicher findet jeweils der KILA Ausflug statt. Dieses Jahr liess sich das Leiterteam etwas Spezielles einfallen. Nebst dem Faktor Bewegung wollen die Verantwortlichen auch etwas Kulturelles oder kreatives in einen solchen Tag einfliessen lassen. Damit die Kids so richtig kribblig auf diesen Event wurden, umfasste die Einladung lediglich die Hinweise auf den/die Besammlungsort/zeit, sowie die Rückkehr und die Aufforderung Wanderschuhe anzuziehen und Verpflegung aus dem Rucksack mitzunehmen.
Am Samstag 8. November war es nun so weit. Bei strahlendem Sonnenschein besammelten sich 7 Kinder und die beiden Leiter Ali und Robi vor dem Schulhaus Riffig. Unterstützt wurden die Beiden von Manuela Schmidlin, welche KILA Leiterin Corinne Bitzi vertrat. Diese besuchte an diesem Tag zum Wohle aller Verkehrsteilnehmern und Fussgänger den WAB-Kurs 1 in Ruswil. Nach einem kurzen, aber heftigen Abschiedsprozedere setzte sich das muntere Trüpplein in Richtung Riffigwald in Bewegung. Somit bekamen die seit Donnerstagabend anhaltenden Spekulationen über das Wohin und Was neuen Zündstoff. Als man das Tanklager Rothenburg ansteuerte wussten alle, dass die Raststätte das Ziel sei. Und alle hatten falsch geraten. Noch bevor wir nur in die Nähe dieser riesigen Benzin-und Dieselbehälter kamen, bog Wanderleiter Robi links weg und alle Hypothesen lösten sich in der kalten Luft auf. Der Wegweiser zeigte Richtung Rippertschwand, doch so richtig etwas damit anfangen konnte niemand. Bei der Hütte des Jägervereines Rothenburg-West machte wir Mittagspause. Da Kids bekanntlich ihre Mahlzeit sehr schnell vertilgt haben und danach nicht Ruhe geben, hatte man sich einige Zeitvertreiber im Wald ausgedacht. Über Lauf-, Sammeln-, bis hin zu Wurfspielen konnten die Kids beinahe eine Stunde lang beschäftigt werden, bevor jemand die Fragewelle nach dem Endziel auslöste.
Die Ungeduldigen konnten mit der Nachricht, dass es nur noch 20 Minuten Fussmarsch bis zum Endpunkt seinen, nicht wirklich ruhig gestellt werden.
So musste ich widerwillig mit der Wahrheit herausrücken und ihnen sagen, dass die Arche Noah unser Ziel sei. Genauer gesagt war es die Keramikmanufaktur der Künstlerin Brigitte Steinemann-Reis. Zusammen mit ihrem Mann hatte sie zu diesem Zeitpunkt ihr Atelier in eine Holzhülle, gleich der Arche Noah gebackt. Grund dafür war die Ausstellung „Tiere“, welche darin beheimatet war. Nach einem geführten Rundgang durch diese Schau, welche von verschiedenen Innerschweizer Schöpfer mitgestaltet wurde, wurden wir in die Geheimnisse des Töpfen eingeweiht. Der Aufforderung, ein Tier zu modellieren, gehorchte man willig. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich der Meinung es gibt eine Vielzahl von Tieren. Doch an diesem Nachmittag wurde ich eines Besseren belehrt, denn fast alle formte eine Schnecke. Warum wohl? Logisch. Dieses Viech war am schnellsten angefertigt, denn jeder wollte der Erste an der Töpferscheibe sein. Nebst dem Kreativen wurden wir von Frau Steinemann-Reis liebevoll mit Nüssen, Mandarinen und Getränken verwöhnt.
Das Arbeiten mit dem Ton machte allen sichtlich Spass, sodass es schon einige Überzeugungsworte brauchte, um die Kids rechzeitig an die Bushaltestelle in Neuenkirch zu lotsen.
Wieder am Ausgangspunkt angelangt, wurden die wartenden Eltern mit einem Schwall von Worten des Erlebten überhäuft.
Text und Fotos: Robi Schmidlin