War das spannend! Was? Na, das Mannschaftsrennen am Swiss-Apline in Davos. Wieso? Weil es so knapp wurde am Schluss. Welcher Schluss? Der Schluss vom Rennen, dänk! (langsam habe ich das Gefühl, da ist jemand zuviel Wasser in die Gummistiefel geflossen!). Wieso rennen, ich habe gemeint die waren auch mit dem Velo und den In-Line-Skates unterwegs? Jaa, auch. Aber alles zusammen nennt man nun halt mal ein Rennen oder wenn Du willst einen Wettkampf. Ahaa! Und auf wen hast Du gewettet? Leider auf die Verlierer…. Aber alles schön der Reihe nach.
Im Frühling bekam ich Post nach Möhlin. Von der Plauschgruppe des „lc emmenstrand“ (für diejenigen welche laut Pisa-Studie zu den schwächeren in Sache Geographie gehören: Möhlin liegt im Fricktal zwischen dem Jura-Nordfuss und dem Rhein eingebettet und ist bekannt für ihre pikanten Wildschwein-Braten und dem besten Bier der Schweiz: Feldschlösschen. Und es liegt im Aargau (nochmals: Aargau und nicht Basel! Jää nun alles klar!)). Die Plauschgruppe suchte noch Leute für den Mannschaftswettkampf in Davos und so nahmen grosse Pläne ihren Anlauf. Mal den Innerschweizern zeigen was hier im „Freaktal“ unter laufen verstanden wird! Mit Karim (Berglauf) und Beat (Reserve) begannen wir unsere Trainings auf den Swiss-Apline zu fokussieren. So waren wir am 29. Juli in Topbesetzung (ich war nämlich in der Zwischenzeit verletzt ausgeschieden und Beat der Reserveläufer kam für mich zum Einsatz) als wir in Landquart zu den Athleten aus Emmenbrücke und der nahen und fernen Umgebung stiessen. Die Stimmung war gut und sofort begann das visuelle abscannen derjenigen Leute welche den gleichen Streckenabschnitt zu laufen hatten (Robi sieht etwas müde aus, ist es die Hitze oder hat er schlecht geschlafen, weil er die letzte Nacht über sein Formtief nachgedacht hat und nicht einschlafen konnte?). Verbal psychologische Angriffe wurden gestartet (ich halte Dir ein kühles Getränk bereit wenn Du nach mir ins Ziel kommst!) und mit Körper schwächenden Nahrungsmittel wurde die Gegnerschaft zur Völlerlei verleitet („nemsch no es Schläckzüg?). Natürlich blieb unsere Gruppe aus dem Fricktal konsequent bei einem „Nein“ (die beiden Glace welche gewisse Leute schon intus hatten, war ja eigentlich auch schon genug).
Die Unterkunft „Jugendherberge Davos“ (eingedeutschte Version: Anmerkung des Schreibers) lies nichts zu wünschen übrig und Frau war bemüht das Durcheinander von „der bleibt nur eine Nacht“, „der aber dafür zwei“ , „Rechnung schon bezahlt… nein,… was doch ….sorry“ zu entwirren. Robi lies als alter Routinier alles ruhig über sich ergehen. An dieser Stelle ein Danke für die gute Organisation.
Mit gemeinsamem Abendessen, sich kennen lernen falls unbekannt, Renntaktik besprechen, Nachschlag (ehrlich steht so im Duden!) organisieren, Spaziergang und einem Erfrischungsgetränk am Dorffest verlief der Abend ziemlich gesittet wie es sich für Sportler vor dem Wettkampf gehört. Dann „schnarch“.
Eine der Herausforderungen diese Rennens liegt darin, zum richtigen Zeitpunkt an seinem Startplatz zu sein. Für die Tal Läufer bedeutet dies zum Beispiel schon früh aus den Federn zu kommen, damit mit Bahn, Bus und einer etwa zwei stündigen Wanderung mit etlichen Höhenmeter bei der Keschhütte in die Startpflöcke gestiegen werden kann.
Der erste Teil des Rennens war für die Biker: Davos nach Bad Alvaneu. Und hier kann man nur sagen: Helm ab vor Euren Leistungen!! Der Teil war kein „Sonntagsfährtchen“ an der Reuss entlang sondern Härte pur. Fahrkönnen und Mut waren gefragt und die Blessuren von Markus zeigten auch nicht ganz ungefährlich! Emmenstrand Selection vor Emmenstrand (5 Minuten).
Teil zwei: In Line: Bad Alvaneu nach Bergün. Zuerst „flach“ zum Einfahren aber dann als Dessert der Anstieg vor Bergün. Schwierig genug ohne Rollen an den Füssen aber mit den Inline etwa so schwierig wie beim Sommerschlussverkauf der erste am Wühltisch zu sein (gilt nur für Männer). Emmenstrand Selection vor Emmenstrand (2 Minuten).
Run up: Bergün zu Keschhütte: 1267m Höhendifferenz auf 13.7 km. Allrad Schuhe empfehlenswert. Nichts für „Weicheier“ aber für solche die sich mit Ihren zweiten oder dritten Zähne durch beissen können. Emmenstrand legt den Turbo ein und nun gilt: Emmenstrand vor Emmenstrand Selection (6 Minuten).
Run down: Keschhütte –Alpfuntauna – Dürrboden: Runter, rauf, runter auf höchstem „Niveau“. Der Körper wird zu Höchsleistungen getrieben, der Puls im roten Bereich, den Fricktaler im Nacken verleiht Flügel, die Schweinsohren redlich verdient. Abstand wir kleiner aber trotz höherem Alter kann ein Vorsprung gerettet werden. Emmenstrand immer noch vor Emmenstrand Selection (4 Minuten).
Run Finish: Dürrboden nach Davos: immer leichtes Gefälle, aber schnelles Tempo erfordert höchste Konzentration vor Fehltritten. Kurz vor dem Ziel ein giftiger Anstieg welcher den Rhythmus bricht und zu sinnlosem Suchen nach Wegalternativen verleitet. Dann einbiegen in das Stadium, brodelnder Applaus und das sehnsüchtig erwartete Zielband. Geschafft! Endergebnis: Emmenstrand vor Emmenstrand Selection (4 Minuten).
Bilanz: ein beim idealem Wetter durchgeführter Wettkampf hat alle zu Höchstleistungen getrieben. Durch die kurzen Abstände der beiden Männerteams ist es sogar spannend geworden. Das Mixedteam hat sich im Mittelfeld behauptet. Herzliche Gratulation an alle Teams.
Nachspiel: die Fricktaler haben bis heute schwer an ihrer Niederlage zu knabbern und der Alpinathon 2005 ist sicherlich einmal in der Woche ein heiss diskutiertes Thema während eines Trainings. Es werden Pläne geschmiedet für 2006… Wie heisst es so schön: “Change never a winning team but give a looser team a second chance!” (Aendere nie ein Gewinnerteam, gib aber einem Verlierteam eine zweite Chance). Und die soll gepackt werden. Ohne Zweifel (gemeint sind hier die aus der Packung, gell Beat!!).
Liebe Grüsse aus dem Fricktal: Thomas Schmidlin
Eckdaten: Alpinathlon Total: 85.0 km ; +/- 2600m , umfassende Infos und detailierte Streckenzeiten unter: www.alpine-davos.ch
Mannschaften:
Emmenstrand Rang: 14 (von 85 klassierten)
Bike: Kaufmann Markus, Emmenbrücke
Inline: Rogulijc Dino, Reussbühl
Run Up: Möhrle Wolfgang, Emmenbrücke
Run Down: Schmidlin Robi, Emmenbrücke
Run Finish: Thalmann Lukas, Emmen
Emmenstrand Selection: Rang: 16 (von 85 klassierten)
Bike: Hürzeler Fabian, Oberwil
Inline: Albrecht Toni, Rothenburg
Run Up: Karim el Sonbati, Rheinfelden
Run Down: Müller Beat, Fricktal
Run finish: Hüsler Daniel, Zürich
Mann- / Frauschaft: Rang: 43 (von 74 gestarteten)
Emmenstrand Mix:
Bike: Schürch Irene, Rothenburg
Inline: Studer Katrin, Hitzkirch
Run Up: Blaser Andy, Lotzwil
Run Down: Bucher Stefan, Emmenbrücke
Run Finish: Arnold Urs, Emmenbrücke