Am vergangen Wochenende erreichten Sara und Marco Jost ihre bisher grössten Erfolge in ihren noch jungen Leichtathletik Laufbahn. Marco konnte sich als Schweizermeister im Stabhochsprung der U18M und Sara als Schweizermeisterin der Kategorie U18W über 800 Meter feiern lassen. Die dritte SM Teilnehmerin, Corina König belegte im 2000 Meter Rennen der U16W den 11. Schlussrang.
Die äusseren Bedingungen an diesem ersten September Wochenende hätten nicht besser sein können. Bei schönen und warmen Wetter gelangten die nationalen Leichtathletik Meisterschaften der Nachwuchskategorien U16 /U18 zu einem Erfolg für den LC Emmenstrand, speziell aber für Sara und Marco Jost. Während Marco seinen Wettkampf nur am Sonntag bestreiten konnte, musste sich Sara am Samstag über den Vorlauf für den Endlauf qualifizieren. Dass bereits bei den jungen Girls die Taktik eine grosse Rolle spielt, zeigten die Vorläufe für die begehrten acht Finalplätze in diesem 800 Meter Wettbewerb. Die Devise von Sara lautete Tempo machen. Als aber nach 200 Meter keine Gegnerin folgte verliess Sara den Mut, auch in der Ahnung, dass sie das Rennen zu schnell angegangen sein könnte. Sie drosselte daher die Kadenz und es entstand mehr oder weniger ein Bummlerrennen. Solch langsame Rennen bergen die grosse Gefahr, dass am Ende spurtstarke Läufer gewinnen, was schlussendlich auch geschah. Wenn man um das Qualifikationsprozedre weiss, dass nur die jeweiligen Siegerin der drei Vorläufe direkt für den Final qualifiziert sind und die restlichen fünf Teilnehmerinnen über die Zeit ermittelt werden, konnte man die leichte Nervosität von Sara verstehen. Schlussendlich aber gelang Sara der Sprung in den sonntäglichen Final mit der viertbesten Vorlaufzeit aller acht Teilnehmerinnen sicher.
Im Wissen um die Spurtstärke der Gegnerinnen und der Erfahrung vom Samstag wurde für das grosse Finale dieselbe Taktik wie im Vorlauf gewählt. Sara machte vom Start weg Tempo und lief stets an der Spitze, was ihr zu Rennmitte zu Gute kam und den Weg zum Sieg erleichterte. Denn nach knapp 300 Metern behinderten sich die beiden schärfsten Konkurrentinnen im Kampf um Platz zwei und drei derart stark, dass beide Läuferinnen kurz zu Boden fielen. Von diesem Zeitpunkt an kontrollierte Sara die restliche Bahnrunde souverän und sicherte sich ihren ersten viel umjubelten Einzel Schweizermeistertitel.
Während Sara ihren Wettkampf in knapp zweimal 2.20 Minuten erreichte, musste Marco für seine Goldmedaille während 2 ½ Stunden volle Konzentration und Leistung zeigen. Die Entscheidung im Stabhochsprung Wettbewerb der U18M war vor allem der Zweikampf zwischen Marco und seinem härtesten Wiedersacher Jonas Hüllstrung von der LAS Old Boys Basel. Dieser stieg bei 3.60 Meter in den Wettkampf ein und verzeichnete bei 3,90 Meter einen Fehlversuch. Für Marco war die Sache dadurch nicht einfacher, obwohl er erst bei 3.60 Metern ins Wettkampfgeschehen eingriff. Da sein schärfster Konkurrent stets vor ihm sprang und somit jeweils vorlegte, galt es für Marco Nerven zu zeigen. Und er zeigte Nerven. Denn ein einziger Fehlversuch auf 4.00 Metern hätte Platz zwei bedeutet. Da Jonas Hüllstrung auch auf 4.00 Metern im ersten Versuch reüssierte, musste auch Marco diese Höhe im ersten Versuch meistern. Unter grossem Jubel seiner Anhängerschaft gelang ihm das. Da beide Athleten die nächste Höhe (4.10 Meter) je dreimal rissen, konnte sich Marco dank einem Fehlversuch weniger als Schweizermeister feiern lassen.
Die dritte SM Fahrerin, Corina König, zeigte sich im Interview leicht enttäuscht über ihre Leistung. Weniger war es der 11. Schlussrang im Rennen der U16W über die 2000 Meter, der sie nicht ganz befriedigte, sondern der Umstand, dass sie mit 7.07.24 Minuten ihr persönliches Ziel, erstmals unter der 7 Minuten Grenze zu laufen, knapp verpasst hatte.
Robi Schmidlin